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Gewalt in der Paarbeziehung

Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.

Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. 

Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. 

Das Dunkelfeld Gewalt in Paarbeziehungen

In der Studie "Gewalt gegen Frauen, eine EU-weite Erhebung" der europäischen Grundrechteagentur von 2014 wurden damals in den 28 Mitgliedsstaaten rund 42.000 Frauen zwischen 18 und 74 Jahren zu ihren Erfahrungen mit Gewalt befragt.

In Deutschland waren es 1534 Frauen.

Jede dritte Frau gab an, mindestens einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt seit ihrem 16. Lebensjahr erlebt zu haben.

Gewalt in Paarbeziehungen in allen sozialen Schichten und in jedem Alter

Frauen werden keineswegs nur in sozialen Brennpunkten von ihrem männlichen Partner geschlagen, vergewaltigt, beschimpft oder gedemütigt.

Die Studie "Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen" aus dem Jahr 2009 zeigt auf, dass auch Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten Opfer von Gewalt werden.

Es kann also jede und jeden treffen.

Häusliche Gewalt tritt oft in Trennungs- und Scheidungssituationen auf.

Allerdings endet sie auch nicht im Alter.

Gerade bei Älteren Frauen ist von besonderen Problem-und Bedürfnislagen auszugehen.

In der oben genannten Studie kommt man zu dem Ergebnis, dass besonders für ältere Opfer Hilfsangebote eingerichtet werden müssen.

Denn gerade für diese Frauen ist es oft schwieriger, eine Gewaltbeziehung zu beenden.

Gewalt zwischen den Eltern: Wie Kinder leiden

Wenn Kinder Gewalt (mit)erleben, so wirkt sich das unmittelbar auf deren Entwicklung aus sowie auf das spätere Erwachsenenleben.

Wenn Frauen im Kindesalter körperliche Gewalt zwischen den Eltern miterleben mussten, erleiden sie später mehr als doppelt so häufig Gewalt im Erwachsenenalter als Frauen, die keine Zeuginnen von elterlicher Gewalt wurden.

Waren Frauen in der Kindheit selbst direkt von körperlicher Gewalt betroffen, so erlitten sie später mehr als dreimal so oft wie andere Frauen partnerschaftliche Gewalt.

Es ist also wichtig, Kinder vor körperlicher Gewalt zu schützen.

Sie sollten weder Zeugen noch selbst Opfer davon werden.

Bundesweite Suche nach Frauenhäusern: ZIF (Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser)

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (0800) 116 016

Hilfetelefon für Männer: (0800) 123 99 00

Bayerische Anlaufstelle für Opfer von Missbrauch und sexualisierter Gewalt (bayern.de): (089) 889 889 22

Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/haeusliche-gewalt/80642

Originalfassung: Landkreis Main-Spessart, 04/2021
Überarbeitung: Amt für Jugend und Familie Regensburg, 08/2023

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