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Hören, lauschen, lernen

Prävention von Lese-Rechtschreibschwäche bereits im Kindergarten – wie soll das gehen?

Für das Erlernen von Lesen und Schreiben ist die phonologische Bewusstheit eine wesentliche Voraussetzung: Kann das Kind die Lautstruktur der gesprochenen Sprache, d.h. Reime, Silben und Laute erkennen?

Während sich diese Fähigkeit bei den meisten Kindern bis zum Einschulungsalter spontan herausbildet, zeigen sich bei manchen Kindern Schwierigkeiten.

Mit einem Training ist dieser Rückstand aufholbar.

Damit reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Legasthenie.

Das von der Universität Würzburg ausgearbeitete Trainingsprogramm „Hören, lauschen, lernen“ hilft Kindern dabei, ihre phonologische Bewusstheit altersgemäß zu entwickeln und zu stärken.

Ziel des Übungsprogramms ist es, die Kinder bis Schulbeginn auf einen altersentsprechenden Entwicklungsstand ihrer phonologischen Bewusstheit zu bringen.

Zusammenarbeit von Kindergarten und Erziehungsberatungsstelle

In den kooperierenden Kindertagesstätten werden pädagogische Fachkräfte zu Trainerinnen und Trainern für phonologische Bewusstheit durch Fachkräfte der städtischen Erziehungsberatungsstelle geschult.

Nach Abschluss der Weiterbildung werden sie bei der kontinuierlichen Umsetzung des Trainingsprogramms begleitet.

Bei Bedarf wird durch jährliche Weiterbildungsveranstaltungen für die Förderaufgabe unterstützt. 

Das Besondere am Regensburger Modell ist, dass das Training nicht mit allen Vorschulkindern, sondern gezielt mit den Kindern durchgeführt wird, bei denen sich die phonologische Bewusstheit noch nicht altersgemäß entwickelt hat und die dadurch eine höhere Wahrscheinlichkeit für Schwierigkeiten im Lese-Rechtschreib-Lernprozess aufweisen.

Diese Kinder werden in einem zweistufigen Verfahren gefunden.

Die Testung und Förderung findet in der Kindertagesstätte statt.

Testung der Vorschulkinder

Zunächst führen die geschulten Trainerinnen und Trainer mit allen Vorschulkindern ein kurzes Frage- und Antwortspiel durch: das Regensburger Kurz-Screening (RKS).

Kinder, für die dieser kurze Test eine Herausforderung war, werden dann von einer Fachkraft aus einer der drei Erziehungsberatungsstellen in einem halbstündigen Einzeltest, dem LRS-Screening, getestet.

Die Ergebnisse entscheiden über eine Zuweisung in die Trainingsgruppe.

Nach Abschluss des Trainings werden die teilnehmenden Kinder erneut durch die Fachkräfte der Erziehungsberatungsstellen getestet, um ihre Lernfortschritte zu überprüfen.

Fast immer haben die Kinder dann den Stand der phonologischen Bewusstheit erreicht, der zur Einschulung erwartet wird.

Förderung in der Kleingruppe

Das Training umfasst 20 Wochen.

Die geschulten Trainerinnen und Trainer machen täglich in der Kleingruppe ca. zehn Minuten verschiedene Spiele und Übungen mit den Kindern, um die phonologische Bewusstheit zu fördern.

Verwendet werden die Programme „Hören, lauschen, lernen“ und ab der elften Woche zusätzlich "Hören, lauschen, lernen 2", das Buchstaben-Laut-Training.

In dieser Kleingruppe können die Trainingskinder positive Lernerfahrungen machen, da sie sich nicht mit anderen Kindern messen müssen.

Die Kinder erhalten ein auf sie zugeschnittenes Übungsangebot.

Transparenz und Schweigepflicht

Die Eltern werden über dieses freiwillige Angebot, das Vorgehen und den Stand der phonologischen Bewusstheit ihres Kindes schriftlich informiert.

Es erfolgt keine Datenweitergabe an die Grundschule.

Weitere Informationen und Kontaktdaten erhalten Sie bei der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle der Stadt Regensburg.

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