Haustiere und Kinder
Hunde
Eine erhöhte Infektionsgefahr von Hunden geht nicht aus.
Sie sollten sich jedoch nicht von Ihrem Hund ablecken lassen und auf eine ausreichende Händehygiene achten.
Wichtig ist der richtige Umgang beim Erstkontakt von Hund und Baby: Der Hund sollte direkt Kontakt zum Baby bekommen, indem er beispielsweise an dem Baby schnüffeln darf.
Gesundheitliche Gefahren für das Baby bestehen dabei nicht.
Jedoch sollten Sie Ihren Säugling nie unbeaufsichtigt und alleine mit dem Hund lassen.
Auf keinen Fall sollte der Hund jetzt ausgeschlossen und von der Familie ferngehalten werden.
Ältere Kinder suchen häufig die Nähe zu ihrem Hund.
Achten Sie dabei darauf, dass der Hund immer einen Rückzugsort hat, welcher für das Kind nicht zugänglich ist.
Auch das Kind sollte nie unbeaufsichtigt und alleine mit dem Hund sein.
Katzen
In der Schwangerschaft wird aufgrund der Gefahr einer Toxoplasmose-Infektion vor dem Umgang mit Katzen gewarnt.
Man kann zu Beginn der Schwangerschaft testen, ob die Schwangere vor der Infektion geschützt ist.
Tipp:
Überlassen Sie die Reinigung des Katzenklos anderen Personen.
Sorgen Sie für eine ausreichende Katzenhygiene.
Kaninchen
Viele Menschen sind der Meinung, dass Kaninchen die perfekten Haustiere für Kinder sind. Das ist leider falsch.
Kaninchen eigenen sich nicht als Haustiere für Kinder.
Schuld an dieser Annahme ist oft, dass Kaninchen ein sehr weiches Fell haben, sich meist gut streicheln lassen, klein sind und süß aussehen. Und überall günstig zu bekommen sind (im Vergleich zu Hund oder Katze).
Kaninchen sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Das heißt, sie ruhen sich tagsüber aus und liegen viel herum, während sie dann abends auftreiben und Lärm machen (scharren, fressen, hüpfen, stampfen usw.). Daher ist es generell nicht zu empfehlen, Kaninchen in einem Schlaf- bzw. Kinderzimmer zu halten.
Kaninchen sind Flucht- und Beutetiere. Sie lassen sich meist ruhig streicheln, weil sie Todesangst haben (außer sie sind bereits sehr gut an Menschen gewöhnt).
Auch Haltung, Fütterung und Tierarztkosten werden wegen der Größe des Tieres deutlich unterschätzt.
Die Tierarztkosten sind oft höher wie bei Hund oder Katze, da Kaninchen schwieriger zu behandeln sind. Zudem sind sie sehr anfällig für Krankheiten (besonders bestimmte Züchtungen).
Kaninchen brauchen ebenso eine artgerechte Haltung. Das heißt, sie sollen niemals alleine gehalten werden (mindestens 1 Partnertier). Aber Vorsicht bei unterschiedlichem Geschlecht: unbedingt kastrieren/sterilisieren lassen, da Kaninchen jedes Monat neu schwanger und einen Wurf mit bis zu 10 Jungtieren zur Welt bringen können (Der Spruch "Die vermehren sich wie Karnickel!" kommt nicht von ungefähr!).
Außerdem benötigen sie viel Auslauf. Ein kleiner Käfig, in dem die Tiere den ganzen Tag sitzen, ist Tierquälerei. Pro Tier sollten es mind. 2 m² Auslauf sein (24/7).
Eine richtige Fütterung ist teuer, beugt aber Krankheiten vor. Auf dem Speiseplan stehen viel frisches, ungespritztes Gemüse sowie Heu und Wildkräuter. Und weil Kaninchen einen Stopfmagen haben, müssen sie praktisch den ganzen Tag fressen, ansonsten sterben sie.
Nicht zu vergessen ist, dass Kaninchen eine hohe Lebenserwartung haben (8-12 Jahre) und lange Teil einer Familie sein können und mit zunehmenden Alter (wie alle Menschen und Tiere) viel Pflege und Fürsorge benötigen.
Hamster
Hamster eignen sich leider genauso wenig als Haustiere.
Sie schlafen tagsüber und sind nur nachts aktiv. Da laufen sie dann fleißig in ihrem Hamsterrad oder begeben sich auf Futtersuche und durchwühlen den gesamten Käfig. Beides ist in der Regel nicht zu überhören.
Bei ihrer Tagruhe wollen sie nicht gestört werden. Das kann sie wütend machen (beißen).
Bei der Fütterung steht ebenso (getrocknetes) Gemüse, Getreide, Früchte, Blüten, Kräuter auf dem Speiseplan.
Sie haben eine kurze Lebenserwartung (2-4 Jahre) und sind Einzelgänger.
Nur wenige Tierärzte sind auf Hamster spezialisiert und können diese artgerecht behandeln.
Meerschweinchen
Meerschweinchen sind wie Kaninchen sehr gesellige Tiere und brauchen immer mindestens 1 Partnertier (Vorsicht: Babyalarm wie bei Kaninchen).
Die Fütterung und Haltung ist wie bei Kaninchen (s. o.): großer Auslauf und viel frisches Grün.
Meerschweinchen haben ihre aktivsten Phasen in den frühen Morgenstunden und abends.
Anschaffungs- und Tierarztkosten sind ähnlich wie bei Kaninchen.
Im Vergleich zu Kaninchen sind Meerschweinchen keine "stillen" Genossen. Sie fiepen und quieken den ganzen Tag. Das ist ihre Sprache.
Deshalb empfiehlt es sich auch nicht 1 Kaninchen mit 1 Meerschweinchen zusammen zu halten. Sie können sich nicht untereinander verständigen (verschiedene Laute und Körpersprache). Sie kuscheln sich, wenn überhaupt, nur aus großer Not und Einsamkeit zusammen.
Allgemein
Infektionsrisiken durch andere Haustiere sind nicht bekannt.
Trotzdem sollten Sie nach dem Umgang mit Tieren auf eine ausreichende Handhygiene achten und vorsichtshalber das Säubern von Käfigen anderen Personen überlassen.
Allergien auf das Haustier sind möglich.
Verfasser: KoKi Günzburg
Überarbeitung: Amt für Jugend und Familie Regensburg 08/2023