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Körperpflege und Hygiene beim Baby

Die erste Pflege wird Ihr Baby bereits in der Entbindungsklinik erfahren.

Kurz nach der Abnabelung wird das Baby gesäubert.

Der Nabelschnurrest trocknet dann schnell ein.

Vielleicht zeigt Ihnen die Pflegekraft auf der Entbindungsstation, wie der Nabel gepflegt wird.

Auf jeden Fall übernimmt dies aber die Nachsorgehebamme zu Hause.

Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn die Methoden nicht übereinstimmen.

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

In den meisten Fällen fällt der Nabel in den ersten sieben Tagen nach der Entbindung ab.

Manchmal braucht es etwas länger.

Vertrauen Sie hier auf Ihre Hebamme.

Sie behält den Nabel im Blick und schickt Sie, wenn etwas nicht stimmen sollte, zur kinderärztlichen Praxis.

Was muss bei der Babypflege beachtet werden?

Das Baby, falls es gestillt wird, genießt in den ersten drei Monaten den Nestschutz (es profitiert bei den meisten Krankheiten von den mütterlichen Antikörpern).

Trotzdem gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten.

Das Baby kann so zusätzlich geschützt werden:

  • Sie selbst, aber natürlich auch andere, die Ihr Kind anfassen, sollten saubere Hände haben (Hände waschen mit Seife sollte Pflicht sein).

  • Wenn Ihr Baby Hautverletzungen hat, sollten Sie diese sorgfältig behandeln.

  • Wenn der Nabel noch nicht abgefallen ist, dürfen Sie Ihr Kind trotzdem baden. Sie sollten den Nabel danach allerdings sorgfältig reinigen und trocknen - oft gelingt dies gut mit einem Fön (Vorsicht: heiß!).

  • Geben Sie Ihr Baby nur gesunden Menschen in den Arm.

  • Ihre Wohnung sollten Sie regelmäßig lüften. In warmen, ungelüfteten Räumen sammeln sich Bakterien und Keime.

  • Die Bettwäsche des Babys sollte häufig gewechselt werden.

Stillen oder Flaschennahrung, auf welche Hygiene ist zu achten?

Die Abwehrkräfte bei Babys funktionieren noch nicht so gut wie bei uns Erwachsenen.

Babys müssen sich erst an Keime gewöhnen und ein Immunsystem aufbauen.

Deshalb gibt es bestimmte Hygieneregeln beim Stillen bzw. bei der Gabe der Flasche zu beachten.

Wenn Sie Ihr Kind stillen, achten Sie bitte auf Folgendes:

  • Nutzen Sie stets ein steriles Pumpset und einen sterilen Milchbehälter, wenn Sie Ihre Brüste abpumpen (weil die Brüste noch zu voll sind).

  • Die Reinigung in der Spülmaschine ist möglich, besser ist noch das Auskochen der Geräte und Behälter oder die Verwendung eines Sterilisators.

  • Waschen Sie stets vorher Ihre Hände gründlich mit Seife.

Wenn Sie Ihr Kind mit Flaschenmilch ernähren, achten Sie bitte auf Folgendes:

  • Spülen Sie nach jeder Mahlzeit die Flasche und den Sauger heiß aus; es gibt extra Flaschenbürsten, mit denen sich auch Milchreste in den Ecken entfernen lassen. Milchreste sind ein sehr guter Herd für Keimbildung!

  • Flasche und Sauger fünf bis zehn Minuten lang auskochen. Nehmen Sie genügend Wasser. Es eignen sich auch Sterilisatoren.

  • Stellen Sie die gereinigten Flaschen und Sauger auf ein sauberes, frisches Küchentuch zum Trocknen.

  • Wechseln Sie den Sauger, ebenso wie den Schnuller ca. alle vier Wochen aus.

Muss das Baby täglich gebadet werden?

Tägliches Baden ist nicht ratsam.

Es greift den natürlichen Schutzmantel der Haut zu sehr an.

Wenn Sie Ihr Baby täglich Waschen, so reicht das.

Kontrollieren Sie dabei alle Hautfalten Ihres Baby sehr gründlich.

Denn hier sammeln sich Talg und Milchreste (am Hals) an.

Das kann zu wunden Stellen führen.

Was ist beim Baden/Waschen des Babys zu beachten?

Ihr Baby benötigt keine Badezusätze oder Seife.

Klares Bade- oder Waschwasser genügt.

Evtl. möchten Sie etwas Muttermilch hinzufügen.

Das unterstützt den natürlichen Schutzfilm der Haut.

Achten Sie darauf, dass

  • die Wassertemperatur 37 Grad beträgt.

  • der Raum, in dem das Baby gebadet oder gewaschen wird, ca. 22 Grad oder wärmer ist.

  • Sie mit dem Waschen bei den Augen beginnen, und zwar von außen nach innen darüber wischen, dann nacheinander Gesicht, Kopf, Hals, Arme, Hände, Bauch, Rücken, Beine und Füße waschen. Po und Genital sollten erst am Schluss gereinigt werden, da sonst die Keime am restlichen Körper verteilt werden.

  • zum Abtrocknen ein vorgewärmtes Badetuch oder Handtuch bereit liegt. Rubbeln Sie Ihr Kind nicht zu kräftig damit ab. Reiben Sie vorsichtig, aber bestimmt Ihr Kind trocken. Je sicherer Sie Ihr Kind in den Händen halten, desto sicherer fühlt sich Ihr Kind und hat Spaß am Bad. Trocknen Sie sorgfältig die Hautfalten!

  • Sie beim Jungen nicht die Vorhaut des Penis zurückschieben. Sie sitzt noch fest.

  • Sie beim Mädchen von der Scheide in Richtung Po waschen, damit keine Keime in die Vagina gelangen.

Wie oft muss ein Baby gewickelt werden?

Der Po kann im wahrsten Sinne des Wortes der wunde Punkt bei einem Säugling sein.

Denn die Baby-Haut ist zart und dünn.

Das macht sie anfällig für Bakterien und Pilze.

Diese vermehren sich besonders schnell in einer feuchtwarmen Umgebung.

Eine nasse Windel ist also der ideale Nährboden dafür.

Selbstverständlich muss nach jedem Stuhlgang die Windel gewechselt werden.

Ansonsten wickeln Sie Ihr Baby etwa alle drei bis vier Stunden.

Wie werden die Ohren, Nase, Nägel und Zähne des Babys gepflegt?

Achten Sie darauf:

  • Wattestäbchen haben in einem Baby-Ohr nichts zu suchen! Man kann damit sehr leicht das Trommelfell verletzen. Außerdem wird der Ohrenschmalz damit eher tiefer in das Ohr geschoben und ein Schmalz·klumpen wird gebildet.

  • Nutzen Sie einen feuchten oder mit Öl getränkten Wattebausch zum reinigen. Das reicht vollkommen aus.

  • Nutzen Sie Wattestäbchen auch auf keinen Fall für die Baby-Nase! Die Verletzungsgefahr ist dabei hoch. Baby-Nasen reinigen sich von selbst durch Niesen. Dies tun sie ständig, was somit nichts mit einem Schnupfen zu tun hat.

  • Sie sollten mind. 4 Wochen warten, bis Sie die Fingernägel des Babys das erste Mal schneiden. Sind die Fingernägel zu lang, ziehen Sie Ihrem Neugeborenen ein Paar Söckchen über die Hände.

  • Die Fußnägel werden erst nach einigen Monaten geschnitten.

  • Sobald das erste Zähnchen da ist, muss es geputzt werden. Es gibt hierfür bestimmte Fingerlinge und Zahnbürsten, die sie nutzen können. Wenn sie hier eine feste Routine etablieren, haben Sie langfristig einen Nutzen davon. Lassen Sie Ihr Baby stets mit Ihnen die Zähne mitputzen, so gewöhnt es sich an feste Zähneputzzeiten.

Originalfassung: Landkreis Main-Spessart, Stand 12/2020
Überarbeitung: Amt für Jugend und Familie Regensburg, 07/2023

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